Life-Index: Leben in bewegten Zeiten

Wie zufrieden sind die Menschen in der Schweiz mit ihrem Leben – und was belastet sie? Der Life-Index von Marketagent mit mehr als 1.200 Befragten liefert Antworten auf diese Fragen und beleuchtet das Lebensgefühl der Bevölkerung inmitten globaler Krisen, wirtschaftlicher Unsicherheiten und gesellschaftlicher Spannungen. 

Ein Jahr lang (von April 2024 bis März 2025) wurden Personen aus der DACH-Region in der Marketagent-App zu Themen wie Lebenszufriedenheit, Lebensstil, Sorgen und Zukunftserwartungen befragt. Herausgekommen sind mehr als 7.500 Interviews – 1.259 davon in der Schweiz. Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild zwischen Optimismus, Alltagsbelastung und Wunsch nach Veränderung.

Familie als Rückzugsort in unsicheren Zeiten

Im Durchschnitt liegt die allgemeine Lebenszufriedenheit bei 2,3 auf einer fünfstufigen Skala – das bedeutet: Eine Mehrheit ist zufrieden, aber nicht rundum glücklich. 63% der Schweizer*innen bewerten ihr Leben als sehr oder eher zufriedenstellend. Besonders hohe Zufriedenheitswerte gibt es im Bereich Wohnsituation (74%) und Familie (70%), während die Selbstverwirklichung (56%) und vor allem die finanzielle Lage (39%) deutlich hinterherhinken.
„In Zeiten von Teuerung, geopolitischer Instabilität und sich wandelnden Arbeitsbedingungen zeigt sich: Das Zuhause und die Familie bleiben der emotionale Anker der Menschen. Gerade in unsicheren Phasen suchen viele Halt im Privaten – es sind die vertrauten Beziehungen und das eigene Wohnumfeld, die Stabilität und Sinn vermitteln“, so Andrea Berger, Research und Communications bei Marketagent.

Sorgen: Inflation, Gewalt und globale Krisen

Die Sorgenliste der Bevölkerung ist lang. Am meisten Kummer bereiten den Menschen hierzulande die steigenden Lebenshaltungskosten (73%), gefolgt von Kriegen weltweit (65%) sowie Unsicherheit bezüglich der finanziellen Absicherung im Alter (61%). In Summe ist es eine tiefe gesellschaftliche Unruhe, die sich auch im subjektiven Stresslevel widerspiegelt: 24% geben an, im Alltag sehr oder eher stark gestresst zu sein – das ist jede*r Vierte.

Lebensstil: Anspruch und Realität klaffen auseinander

Ein gesunder Lebensstil ist vielen wichtig – doch die Realität hinkt hinterher. Nur jeweils gut die Hälfte glaubt, sich ausreichend zu bewegen (52%) und genug zu schlafen (54%). 6 von 10 ernähren sich ausgewogen. Das Gesamtempfinden, gesund zu leben, erreicht immerhin 64% Zustimmung – doch auch hier bleibt Luft nach oben. Der Wunsch nach Verbesserung ist spürbar.

Zwischen Ideal und gelebter Realität

Knapp zwei Drittel der Befragten sehen ihr Leben (eher) im Einklang mit ihren Idealvorstellungen (65%). Gleichzeitig geben 47% an, sie würden einiges oder fast alles anders machen, könnten sie ihr Leben nochmals leben. Die Kluft zwischen innerem Anspruch und äusserer Realität ist damit klar messbar.

Optimismus mit Schatten

8 von 10 Umfrageteilnehmer*innen bezeichnen sich selbst als sehr oder eher optimistisch (80%). Dennoch geben nur 57% an, positiv in ihre persönliche Zukunft zu blicken. Das beliebteste Lebensmotto der Schweizerinnen und Schweizer ist „Denke positiv“ (52%) – eine Haltung, die offenbar sowohl Wunsch als auch Bewältigungsstrategie ist.

„Zwar bezeichnen sich viele Menschen weiterhin als optimistisch, doch dieser Optimismus wirkt zunehmend angestrengt. Positives Denken scheint oft weniger ein Zeichen echter Hoffnung zu sein als eine Strategie, um mit Unsicherheit und Belastung besser umgehen zu können. Inmitten globaler Krisen, wirtschaftlicher Sorgen und gesellschaftlicher Spannungen wird das Prinzip ‚Denke positiv‘ zu einer Art seelischem Überlebensmodus – nicht immer getragen von innerer Überzeugung, sondern oft von äusserem Druck“, so Roland Zeindler, Geschäftsführer von Marketagent Schweiz.

Fazit: Schweiz zwischen Belastung und Zuversicht

Die Ergebnisse des Marketagent Life-Index zeigen eine Gesellschaft im Spannungsfeld zwischen Unsicherheit und Resilienz. Viele Menschen kämpfen mit finanziellen Herausforderungen, einem ungesunden Lebensstil und der Angst vor globalen Entwicklungen. Gleichzeitig bleibt die Hoffnung erhalten – getragen von Familie, stabilen Wohnverhältnissen und dem eigenen Wunsch nach einem erfüllten Leben.

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